Zwei Wochen nach unserer letzten Tour auf den Großen Donnerkogel verschlug es David und mich an diesem überaus sonnigen und warmen Tag ins südliche Tennengebirge. Vom großen Parkplatz in der Wengerau brachen wir am frühen Nachmittag zur Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte auf. Hinter der Hütte machten wir eine kurze Rast bevor wir den Aufstieg bis zur Tauernscharte in Angriff nahmen. Am Weg zur Scharte studierte ich eingängig die Südwand des Tauernkogel und vor allem den Routenverlauf der Tauerngold, die sich ganz oben auf meiner Liste lohnender Kletterziele befindet. Von der Tauernscharte aus eröffnete sich dann die herrlicher, teileweise noch mit viel Schnee bedeckte Berglandschaft des Tennengebirges. Frei nach dem Prinzip ‚Ronda Grande‘ bestiegen wir der Reihe nach den Eiskogel, die Schartwand, den Brietkogel und schließlich noch den Tauernkogel.
Der Abstieg vom Brietkogel zur Tauernscharte war wider Erwarten anspruchsvoller als gedacht, aber stellte uns vor keine nenenswerte Probleme. Auf der letzten Erhebung des Tages, dem Tauernkogel angekommen, machten wir abermals eine kleine Pause und schweiften mit den Blicken zum nahe gelegenen Dachsteingebirge. Aber noch viel wichtiger, wir beschlossen, dass wir uns heute zum Abendessen definitiv saftige Burger mit Pommes gönnen werden. Als kleine Auffrischung beim Abstieg zum Parkplatz tranken wir in der Hackel-Hütte noch ein Cola, bevor wir schließlich müde aber sehr zufrieden beim Auto ankamen. Wieder einmal konnten wir den Tag für eine spontane, sehr ausgiebige und erstklassige Bergtour nutzen, und David überraschte mich wie immer mit seinem mentalen Durchhaltevermögen und einer ausgezeichneten Kondition.