Der Johann Klettersteig auf den Dachstein stand schon einige Jahre auf dem Programm und nach einem kurzen Telefonat mit Patch entschlossen wir uns am Wochenende dem Dachstein unsere Aufwartung zu machen. Wir stiegen am Samstagnachmittag von der Dachstein Südwandbahn über den Hunerscharten Klettersteig hinauf bis zur Bergstation am Dachsteingletscher und wollten noch über den Schulteranstieg bis zum Gipfel gelangen. Doch dafür war es an diesem Tag schon viel zu spät, weshalb wir uns für den Abstieg bis zur Dachstein-Südwand-Hütte entschieden. Dort angekommen, konnten wir zwar noch einen Platz im Bettenlager beziehen, jedoch bestand unser Abendessen aus Weissbier und Mannerschnitten…
Am nächste Morgen brachen wir nach einem brauchbaren Frühstück zeitig zum Einstieg des Johann Klettersteigs auf und waren überascht, dass sich mit wenigen Ausnahmen kaum andere Gipfelstürmer vor oder hinter uns befanden. Dies sollte auch während des ganzen Anstiegs bis zur Seethalerhütte so bleiben, wobei ein kurioser, überaus alter Mann, der uns beiden OHNE Helm, Gurt und Klettersteigset überholte und nur meinte „es is jo eh a Seil do zum festholtn…“, uns gleichzeitig zum Schmunzeln und Nachdenken brachte. An den klassischen Südwandkletterrouten Steinerweg und Pichlweg tummelten sich so einige mehr oder minder erfahrene Kletterer und ich nutzte die gute Gelegenheit viele Fotos der beiden Routen für zukünftige Projekte zu machen. Am Gletscher angekommen fing es etwas an zu nieseln, weshalb wir kurz überlegten den Rückweg zur Seilbahnstation anzutreten, entschieden uns aber nach einer kleinen Pause für den Weiterweg auf den Gipfel über den Schulteranstieg. Bei der Randkluft vor dem Einstieg mussten wir der unzähligen „Bergsteiger“ wegen eine halbe Ewigkeit warten, bis wir endlich die letzten Höhenmeter in Angriff nehmen konnten. Schließlich erreichten wir ohne weitere Verzögerungen den Gipfel bei leichter Bewölkung, leicher Müdigkeit aber überglücklich, dass wir es endlich gemeinsam auf den Gipfel des Hohen Dachstein geschafft hatten. Der Abstieg erfolgte wiederum über den Schulteranstieg nachdem am Gletscher unterhalb der Randkluftanstiegs eine riesige Gletscherspalten den Rückweg, vor allem ohne Steigeisen und Pickel, erschweren würde. Bei der Bergstation angekommen, traten wir die Talfahrt mit der Südwandbahn an und freuten uns schon auf ein gemütliches Bier, ein wohlverdientes Abendessen und lustige Geschichten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  • Alpenvereinskarte 14 Dachsteingebirge
  • Kompass-Karte 20 | Dachstein
  • Hoher Dachstein (2995 m)

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2 Kommentare zu Der Johann Klettersteig – Hoher Dachstein

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