Extrem motiviert vom Klettern auf der Hofpürgelhütte am Vortag wollte ich den sonnigen Urlaubstag dazu nutzen, um der Bischofsmütze einen Besuch abzustatten. Den langwierigen Zustieg über die Forststrasse vom Parkplatz nahe Filzmoos legte ich mit dem Bike zurück, das ich bei der auf Höhe der Kirchgasshütte deponierte und mich dann auf den Aufstieg zur Hofpürgelhütte machte. Knapp vor der Hütte zweigt der eigentliche Steig zur Bischofsmütze ab, der sich zunehmends aufsteilt, und knapp unter dem Einstieg zur Route zwischen kleiner und großer Bischofsmütze mit grünen Punkten den Weg weist. Am Einsteig angekommen, ist man gleich einmal mit einer extrem abgespeckten Kletterstelle konfrontiert, die ich gleich links umgangen bin, bevor man in leichter Kletterei die Scharte erreicht. Von dort gehts nochmals einige Höhenmeter mit mehr oder minder festem Gestein nach oben, bevor das Gipfelkreuz zum Vorschein kommt. Die Aussicht am Gipfel auf Gosaukamm und Dachstein war einmalig, doch viel mehr noch genoss ich das Privileg, heute ganz alleine auf diesem Berg sein zu dürfen… 🙂
Nach einer Trink- und Essenspause machte ich mich zuerst abkletternd, dann mittles Abseilen an den Abstieg. Um ehrlich zu sein war ich recht froh, dass ich mein 50-Meter Einfachseil vorsorglich mitgeschlepp hatte, denn es machte den Weg nach unten viel angenehmer, und auch schneller. Vor allem nachdem fast jeder Stand auch als orderlicher Abseilstand eingerichtet ist, geht das ganze relativ schnell, bevor man wieder beim Einstieg steht. Es war zwar schon etwas später als ich wieder am Steig in Richtung Hofpürgelhütte befand, doch als ich so neben dem Mosermandl nach unten wanderte, viel mir eine nicht zu steile Rinne auf den Rücken zum Gipfel auf. Also warum nicht noch schnell aufs Mosermandl, wenn man schon mal da ist? Vorweg gesagt, das ganze war schwachsinnig, die Rinne eine bröselige Katastrophe, doch das merkt man dann leider erst am Weg nach unten… Irgendwie gings dann schon mit viel Schwitzen und Hoffen, dass alles was man anrührt nicht gleich herausbricht. Die letzten Höhenmeter nach unten zum Einstieg der Rinne hab ich sogar noch mittels Abseilen an einem, sagen wir „brauchbaren“, Abseilstand zurückgelegt. Jedenfalls war ich zurück am Steig recht erleichtert, dass nix passiert ist, und werde mir zukünftig solche „Abstecher“ dreimal überlegen. Trotzdem war es eine super Tour in einer tollen Umgebung mit einem spannendem Gipfel, den ich im Winter sicherlich auch mal besteigen werde.

  • Alpenvereinskarte 14 Dachsteingebirge
  • Kompass-Karte 20 | Dachstein
  • Große Bischofsmütze (2454 m)
  • Mosermandl (2088 m)

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