Endlich war es soweit: Unsere erste kombinierte Mountainbike- Kletter- und Bergtour stand am Programm! Das Wetter an diesem Montag war äußerst vielversprechend, Andi und ich kehrten dem beruflichen und privaten Alltag den Rücken zu und brachen mit den beiden „schwarzen Schönheiten“, voller Ausrüstung und großer Motivation in Richtung Berchtesgaden auf. Am Abend zuvor nervte ich Andi noch völlig unnötig und übermotiviert mit blödsinnigen Routenvorschlägen für unser erstes derartiges Unternehmen. Schließlich lenkte ich ein und wir entschieden uns für die Sommer, Sonne, Sonnenschein (IV), die wohl leichteste Route am Hohen Brett, welche Andi letztes Jahr schon mit Chris geklettert ist. So radelten wir am Vormittag bei schon recht ansprechenden Temperaturen vorbei an der Jennerbahn Mittelstation bis hinauf zur Mitterkaseralm, wo wir dann auch die Bikes deponierten. Ohne Umschweife kann man sagen, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon recht müde waren, halb verhungert und richtig durstig. Wer hätte gedacht, dass die knapp über 300 Höhenmeter von der Mittelstation bis zur Mitterkaseralm über den Forstweg mit einige steile Rampen kein Spaziergang sind :-(. Somit schlugen wir uns bei der Almhütte den Bauch voll, tranken Radler und waren anschließend eher bereit für ein Nickerchen als für den Zustieg zur Kletterroute. Das Wetter war jedoch viel zu gut um jetzt wieder umzukehren, und nach dieser längeren Mittagspause kehrten die Kräfte stetig zurück, die Müdigkeit wich der Vorfreude. Den Zustieg bis unter die Südwestabbrüche des Hohen Bretts, bzw. in das Kar zwischen linken und rechten Pfeiler brachten wir schnell hinter uns und standen bald am Einstieg der Route Sommer, Sonne, Sonnenschein mit ihren goldenen Bohrhaken. Andi hatte nicht zuviel versprochen, und wir genossen jede Seillänge über den super rauhen Fels, die Platten und Wasserrillen. Übrigens macht die Route ihrem Namen bei einem solchen Wetter alle Ehre. Abgesehen davon, dass eine Zweierseilschaft über die Route abseilte, und dies offensichtlich zum ersten Mal, dabei Steinschlag ohne Ende auslöste, sodass wir vorübergehend aus der „Schusslinie“ gingen, kamen wir zügig voran und freuten uns beim Ausstieg über die gelungene Tour. Der niemals ausgesprochene Plan nach einer kurzen Pause noch bis zum Hohen Göll zu gehen, wurde dann beim Gipfelkreuz am Hohen Brett stillschweigend begraben. Irgendwie erleichtert aber abermals auch resignierend blickten wir hinüber zu Andis ‚Schicksalsberg‘, wohlwissend von unserem letzten gemeinsamen Versuch aus dem Jahr 2008, dass der Weg entlang des Grates bis zum Hohen Göll und zurück lang und zeitintensiv ist. Trotz allem genossen wir unsere Jause in der warmen Nachmittagssonne, wanderten dann zufrieden über das Jägerkreuz hinab zur Mitterkaseralm und rollten mit den Bikes zurück nach Salzburg. Und es war klar, dass so ein toller Start in die neue (Arbeits-??)Woche mit Bier und Kebab am Überfuhrsteg ausklingen sollte…
P.S.: Ich freue mich schon richtig auf den geplanten Hundstod-Triathlon, auch wenn mir jetzt schon schlecht wird, wenn ich an den Hirschbichl oder die Rampen beim Dießbachstausee denke…

  • Alpenvereinskarte BY22 | Berchtesgaden
  • Kompass-Karte 14 | Berchtesgadener Land-Chiemgauer Alpen
  • Hohes Brett (2340 m)

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