Gerlinde und Hias kennen sich bei den unzähligen Rinnen am Gosaukamm recht gut aus, und nachdem die Bedingungen recht brauchbar sind, steht heute die nördliche Strichkogelrinne am Programm. Als wir beim Gosausee weggehen, ist es stark bewölkt. Aber nachdem wir ohnhin nordseitig unterwegs sind, macht das wenig Unterschied. In der breiten Steinriese kommen wir dank einer kompakten, wenngleich auch nicht zu festen Schneeauflage gut voran. Unterhalb des Steinriesenkogels muss man sich dann für die Gaißriese (rechts, bzw. gerade hinauf), oder eben die nördliche Strichkogelrinne entscheiden. Für uns geht es wie geplant links weiter nach oben. Anders als ich erwartet habe, ist die die nördliche Strichkogelrinne bei der Abzweigung recht breit und übersichtlich, wird dann aber etwa in der Mitte deutlich schmäler, und auch steiler. Für Hias ist das kein Problem, und er zieht relativ entspannt seine Spur mit vielen Spitzkehren nach oben. Der Rest bevorzugt es den letzten Abschnitt bis zur Scharte stapfend, und mit Schi am Rucksack zurückzulegen. Bei der Scharte angekommen, erwartet uns dann die Sonnenschein und eine beeindruckende Aussicht auf den nördlichen Gosaukamm. Danny, Hias und ich stapfen noch weiter nach oben zum nordwestlichen Strichkogel, oder zumimdest glaub ich, dass wir uns auf diesem Gipfel der drei Strichkogel-Erhebungen laut AV-Karte befanden. Die Abfahrt macht aufgrund der super Schneeverhältnisse trotz einer gewissen Steilheit richtig Spaß. Lediglich der Bruch meines Schies dämpfte die Freude bei der Abfahrt deutlich. Irgendwie schaffe ich es aber ohne Sturz, dafür mit brennenden Oberschenkeln nach unten. Der Schi hat gerade einmal ein paar Monate überstanden, und die darauffolgende Reklamation beim Bergsportladen meines Vertrauens gestaltete sich als recht mühsam…
Jedenfalls bietet der Gosaukamm speziell entlang der schattigen Nordseite eine große Menge an mehr oder minder steile und schwierigen Rinnen, die man als ambitionierter Tourengeher früher oder später einmal machen sollte.