Ich denke, den Hochgolling wollte ich schon seit meinen Anfängen als Bergwanderer erklimmen, oder zumindest schon länger als 10 Jahre. Als ich mit Patch im Frühjahr 2009 in Richtung Gollinghütte und den Greifenberg unterwegs war, hatten wir erstklassige Einblicke in den Gollingwinkel und der sich darüber liegenden imposanten Nordwand des Hochgollings. Obwohl nun schon kühlere Temperaturen die Berge teilweise in Schnee gehüllt haben, wollte ich mir an diesem durchaus sonnigen und warmen Wochenende den Anstieg vom Süden über das Görichtal ansehen. Mit dem Bike ging es vom Parkplatz beim Taleingang zuerst flach und gemütlich hinein zum Hüttendorf, dann steilte sich die Forststraße aber deutlich auf. Über einige Rampen gelangte ich dann bis zum Göriachwinkel und die Abzweigung des Wanderwegs zur Gollingscharte. Anfangs war nichts von Schneefeldern und dergleichen zu sehen, aber mehr ich mich der Gollingscharte näherte, desto mehr Schneefelder kamen zum Vorschein. Ab der Gollingscharte quert man dann hinüber zur Westflanke und gelangt über den mehr oder minder steilen Steig zur Abzweigung des Nordwestgrates. Der Grat erwies sich dann trotz harter Schneereste als recht gutmütig, und man hat stets einen genialen Einblick in die Nordwand. Am Gipfel selbst war dann der Ausblick in die Berglandschaft der Niederen Tauern mehr als beeindruckend, und Ideen für neue Berg- und Skitouren wurden geboren. Nach einer kleinen Pause machte ich mich an den Abstieg über den Normalweg an der Westflanke, der sich aufgrund der Altschneefelder als anspruchsvoll, d.h. stellenweise sehr rutschig gestaltete. Aber mittels verstärktem Stockeinsatz und vorsichtigen Schritten erreichte ich nach einiger Zeit wieder die Gollingscharte. Von dort waren es nur mehr etwa 500 unschwierige Höhenmeter bis zu meinem Bike, und ich freute mich schon auf die lässige Abfahrt durch das gesamte Göriachtal.
Die Besteigung des Hochgollings ist jedenfalls ein sehr lohnendes, und je nach Bedingungen auch ein spannendes Unternehmen, dass ich unbedingt wiederholen muss, vielleicht auch einmal im Winter mit viel Schnee…

  • Alpenvereinskarte 45/2 | Niedere Tauern II
  • Kompass-Karte 31 | Radstadt-Schladming-Flachau
  • Hochgolling (2862 m)

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